Ist eine Maschenprobe wirklich notwendig?  © Michaela Kiesel

Wofür eine Maschenprobe stricken?

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Eine Maschenprobe zu stricken ist oftmals nervig – in den meisten Fällen ist sie jedoch eine wichtige Vorbereitung. Lies hier mehr.

Bei den meisten Strickanleitungen wird eine Maschenprobe verlangt. Zwar ist es nervig, erst eine Maschenprobe zu stricken wenn man am liebsten gleich sein Strickprojekt in Angriff nehmen möchte, doch es ist in vielen Fällen unerlässlich.

Ich habe mir für dich angeschaut, wieso die Maschenprobe so wichtig ist und was du dabei beachten solltest.

Wozu eine Maschenprobe stricken?

In jedem Strickprojekt stecken viele Stunden Arbeit. Eine Maschenprobe ist notwendig, damit die Arbeit, wenn sie fertig ist, auch wirklich passt. Es wäre ärgerlich, wenn der neue Pullover zu eng wird, weil die Maschenprobe nicht stimmt – und die ganze Arbeit umsonst war.

Jeder strickt anders – manche stricken enger und andere lockerer. So kann es sein, dass dein Pullover enger wird, als er laut Anleitung sein sollte. Einfach weil du enger strickst, als es laut Anleitung erforderlich wäre. Um dies von vornherein vermeiden zu können, solltest du eine Maschenprobe anfertigen.

Eine Maschenprobe stricken – so geht’s

Bei Strickanleitungen ist die zu erreichende Maschenprobe in der Regel angegeben. Zudem wird eine Nadelstärke empfohlen. Schlage die Maschen für die Probe mit der Wolle an, mit der du dein Projekt stricken möchtest und verwende zunächst die empfohlene Nadelstärke.

Schlage mindestens so viele Maschen an, wie für 10 cm verlangt werden. Die Randmaschen und die ersten Reihen verändern deine Maschenprobe immer ein wenig. Daher ist es wichtig, dass du sie groß genug strickst. Hast du eine Höhe von 6 cm erreicht kannst du ausmessen, wie viel du für 5 x 5 cm brauchst – und das dann auf 10 x 10 hochrechnen.

Lege hierfür ein Maßband an. Achte darauf, dass das Strickstück glatt aber ungedehnt daliegt und zähle anschließend die Maschen und Reihen ab.

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Wichtig ist außerdem, dass du deine Maschenprobe in dem Muster strickst, das du in deiner Strickarbeit verwendest. Bei manchen Anleitungen wird trotz Muster eine glatt rechte Probe gefordert, dies wird dann beispielsweise folgendermaßen angegeben: „x Maschen / y Reihen für   = 10×10 cm in glatt rechts“.

Tipp: Du möchtest nicht nach einer bestimmten Anleitung stricken, sondern ein individuelles Projekt fertigen? Dann solltest du dich an der Maschenprobe orientieren, die auf der Banderole deiner Wolle angegeben wird.

Die Maschenprobe stimmt nicht – was tun?

Bei 4-fädiger Sockenwolle beträgt geforderte Maschenprobe in der Regel 30 Maschen und 42 Reihen auf 10 x 10 cm. Benötigst du zum Beispiel 33 Maschen um auf 10 cm zu kommen, wird dein Strickstück enger als normalerweise und du solltest dich für eine größere Nadelstärke entscheiden. Brauchst du hingegen nur 28 Maschen um 10 cm zu erreichen, solltest du eine kleinere Stricknadel wählen.

Brauchst du mehr oder weniger Reihen als empfohlen ist es übrigens genauso: Du solltest deine Nadelstärke anpassen, damit dein Strickstück später die richtige Länge hat.

Eigene Anleitung berechnen

Mit der Maschenprobe kannst du auch deine eigene Anleitung berechnen – mit Hilfe eines Dreisatzes. Werden laut Banderole 18 Maschen / 26 Reihen auf 10 x 10 cm empfohlen, solltest du die passende Nadelstärke wählen, um auf die geforderten Maße zu kommen.

Deine Anleitung berechnest du anhand deiner Maschenprobe mit einem Dreisatz. Möchtest du zum Beispiel ein Vorderteil für einen Pullover stricken, das 60 cm breit sein soll, gehst du folgendermaßen vor: Multipliziere 60 mit 18 und dividiere das Ergebnis anschließend durch 10. Bei diesem Beispiel müsstest du also 108 Maschen anschlagen.

Hier der allgemeine Rechenweg:
(Breite in cm x Maschen auf 10 cm) : 10 = anzuschlagende Maschenanzahl

Ist sie immer notwendig?

Prinzipiell ist es immer empfehlenswert, eine Maschenprobe zu stricken. Hast du jedoch schon viele Socken mit 4fädiger Sockenwolle gestrickt und weißt, welche Nadelstärke du brauchst, kannst du den Schritt einfach überspringen.

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Hast du noch Fragen oder Wünsche? Dann schreib mir doch einfach einen Kommentar unter den Beitrag oder eine E-Mail an michaela@wolltiger.at.

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